Blätter, Gedanken, Farben sammeln
🍁 Wenn draußen alles leiser wird – und du dich selbst wieder ein Stück mehr hörst
Der Herbst hat diese besondere Art, sich leise anzuschleichen.
Plötzlich merkst du, dass das Licht weicher ist, die Sonne tiefer steht und der Wind ein kühles Flüstern mit sich trägt. Die Luft riecht nach feuchter Erde, nach Holz und ein bisschen nach Abschied – und doch auch nach einem Zuhause, in das du zurückkehrst.
Es ist diese Jahreszeit, in der nicht nur die Blätter ihre Farben wechseln, sondern auch die Gedanken in dir. Vielleicht bist du noch gefangen im Rhythmus deines Alltags – zwischen Terminen, Gewohnheiten und dem stetigen Rauschen im Kopf. Und trotzdem spürst du: Etwas verlangsamt sich. Etwas lädt dich ein, hinzusehen.
Du nimmst die ersten gelben Blätter wahr, wie sie sanft auf den Boden segeln. Das Knirschen unter deinen Schritten. Dieses tiefe, satte Orange, das fast glüht, wenn es von der Nachmittagssonne berührt wird.
Und vielleicht regt sich in dir dieser Impuls:
Ich will das festhalten.
Nicht in schnellen Handyfotos, die im digitalen Chaos verschwinden. Sondern auf Papier – in deinen eigenen Worten, Linien, Skizzen und Farben.
Denn genau jetzt, zwischen Loslassen und Neuanfang, ist der perfekte Moment, um deine Gedanken wie Herbstblätter zu sammeln.
🌰 Warum der Herbst so gut zu deinem Journal passt
Der Herbst drängt sich nicht in den Vordergrund.
Er ist kein lauter Weckruf, der dich zu Höchstleistungen antreibt oder dich zwingt, alles neu zu planen. Er kommt leise. Sanft. Und trotzdem mit einer Klarheit, die du nicht überhören kannst.
Diese Jahreszeit ist wie eine Einladung, dich hinzusetzen – vielleicht mit einer warmen Tasse Tee in den Händen – und einfach zu atmen. Zu spüren, dass es manchmal nicht darum geht, noch mehr zu erreichen, sondern darum, anzunehmen, was gerade ist.
Der Herbst zeigt uns, wie Loslassen geht. Er macht es vor: Blätter fallen, ohne sich zu wehren. Pflanzen ziehen sich zurück, um neue Kraft zu sammeln. Und irgendwo in dir entsteht diese stille Erkenntnis: Du musst nicht alles festhalten.
Journaling passt genau in diesen Rhythmus.
Nicht, um endlose To-do-Listen zu füllen oder Pläne bis ins Detail zu optimieren. Sondern um Raum zu schaffen für dich. Um festzuhalten, was dich gerade bewegt – und vielleicht auch, um bewusst aufzuschreiben, was du gehen lassen möchtest.
Dein Journal wird in dieser Zeit zu einem sicheren Ort. Ein Platz, an dem Gedanken, Erinnerungen, Zweifel und Hoffnungen nebeneinander stehen dürfen. Wo du alles ablegen kannst, was zu schwer geworden ist – und gleichzeitig die kleinen, warmen Momente des Alltags wie kostbare Kastanien sammelst.

🍂 Der Herbst als Spiegel deiner eigenen Jahreszeiten
So wie der Herbst draußen die Blätter färbt, das Licht verändert und alles ein wenig leiser werden lässt, verändert er oft auch unseren Blick nach innen.
Vielleicht merkst du, dass sich deine Prioritäten verschieben. Dass Themen, die im Sommer laut waren, jetzt leiser werden. Und dass Neues in dir heranwächst – auch wenn du es noch nicht genau benennen kannst.
Journaling kann dir helfen, diese leisen Veränderungen zu erkennen.
Schreibe auf, was dir in letzter Zeit wichtiger geworden ist. Was du loslassen möchtest, damit Platz entsteht.
Notiere, welche „Samen“ du jetzt setzen willst, auch wenn sie erst im nächsten Jahr aufgehen.
So wird dein Journal zu einem Spiegel deiner eigenen Jahreszeiten – und der Herbst zu einer Erinnerung, dass alles seine Zeit hat.
✍️ Ideen, die du im Herbst einfach ausprobieren kannst
Keine Sorge – das hier ist kein „Jetzt bitte sofort kreativ sein“-Artikel.
Es geht nicht um perfekte Seiten, wunderschöne Überschriften oder eine Handschrift, die aussieht wie aus einem Pinterest-Board. Du musst nicht erst den „richtigen“ Stift finden oder dich stundenlang vorbereiten.
Es geht nur darum, Lust zu haben, dich auf dein Journal einzulassen. So, wie du bist – mit deiner Stimmung, deinen Farben, deinen Worten.
🍁 1. Blätter rein – Gedanken raus
Beim nächsten Spaziergang: Nimm dir einen Moment Zeit. Lass deinen Blick über den Boden schweifen.
Sammle ein paar Blätter ein – nicht die makellosen, sondern die, die dich berühren. Vielleicht, weil sie zerrissen sind. Oder weil ihre Farben miteinander verschmelzen wie Aquarell. Vielleicht, weil sie einfach genau jetzt deinen Blick gefangen haben.
Klebe sie in dein Journal. Und dann schreib daneben:
- Was erinnert mich an dieses Blatt?
- Was in mir fühlt sich ähnlich an – trocken, farbig, zart, fest?
- Was darf ich gehen lassen wie der Baum seine Blätter?
Manchmal entstehen daraus ganz leise, ehrliche Texte. Manchmal nur ein paar Worte. Beides ist richtig.
🎨 2. Eine Seite, ein Farbton
Wähle einen Herbstfarbton – vielleicht ein sattes, warmes Orange, das dich an Kürbisse erinnert. Oder ein moosiges Grün, wie der Waldboden nach Regen. Oder ein dunkles, samtiges Rot, wie die letzten Beeren im Gebüsch.
Nimm diesen Ton als Ausgangspunkt.
Male. Kleckse. Schreibe. Kritzele. Fülle die Seite, ohne darüber nachzudenken, ob es „schön“ wird.
Frage dich:
- Wo spüre ich diese Farbe in mir?
- Welche Stimmung hängt gerade in mir – wie Nebel, der sich noch nicht heben will?
☕ 3. Eine Seite für langsame Gedanken
Mach dir eine Tasse Tee, setz dich an einen Platz, an dem du dich wohlfühlst.
Atme tief ein, spüre die Wärme in deinen Händen – und beginne einfach zu schreiben. Eine Seite lang. Ohne Plan. Ohne Ziel.
Vielleicht fließt dabei etwas heraus wie:
„Ich bin müde vom Hochhalten.
Heute will ich nur weich sein.
Wie der Schal, den ich morgens wieder umlege.“
Es muss nicht mehr sein.
Manchmal ist eine halbe Seite voll sanfter Gedanken mehr wert als zehn Seiten voller Listen und Pläne.
🕯 4. Lichtmomente sammeln
Wenn die Tage kürzer werden, werden kleine Lichtquellen kostbarer.
Zünde eine Kerze an, vielleicht sogar eine, die nach Zimt oder Vanille duftet. Setz dich davor, beobachte die Flamme – und notiere jeden Moment in deinem Alltag, der sich für dich gerade nach Licht anfühlt.
Das kann ein Lächeln sein, das du auf der Straße bekommen hast.
Der erste Bissen von warmem Apfelkuchen.
Oder einfach die Ruhe, die du spürst, wenn du am Abend die Decke über dich ziehst.
Mach daraus eine „Lichtliste“ in deinem Journal.
Und lies sie immer dann, wenn die Tage sich etwas zu grau anfühlen.
🌧 5. Regen-Gedanken
An einem Regentag: Setz dich ans Fenster.
Hör zu, wie die Tropfen auf das Glas trommeln, wie sie kleine Bäche auf der Scheibe bilden.
Schreibe in dein Journal, als würdest du dem Regen einen Brief schicken.
Frag ihn:
- Was willst du mir heute erzählen?
- Was soll gereinigt werden?
- Wohin darf ich fließen – und was darf ich davontragen lassen?
Vielleicht schreibst du nur ein paar Zeilen. Vielleicht füllt sich die Seite von selbst.
Beides darf sein.
🧣 6. Dinge, die mich warm halten
Herbst ist auch die Zeit, in der wir uns wieder einpacken – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.
Mache in deinem Journal eine Liste von allem, was dich warm hält.
Das kann ganz praktisch sein: ein dicker Schal, Socken aus Wolle, deine Wärmflasche.
Aber auch die Dinge, die dich innerlich wärmen: eine Stimme am Telefon, ein Lied, das dich seit Jahren begleitet, eine Erinnerung, die nach Geborgenheit schmeckt.
Diese Liste ist nicht nur schön zu lesen – sie erinnert dich auch daran, dass Wärme nicht nur von außen kommt.

🍁 5 sanfte Fragen für dein Herbst-Journal
Falls du nicht weißt, womit du anfangen sollst, probiere es mit diesen Fragen:
- Welche Momente haben mich in den letzten Wochen wirklich berührt?
- Was möchte ich loslassen, damit mein Alltag leichter wird?
- Welche Farbe beschreibt meine Stimmung gerade am besten – und warum?
- Wofür bin ich gerade besonders dankbar?
- Was möchte ich in den nächsten Wochen bewusst pflegen oder wachsen lassen?
Du musst nicht jede Frage ausführlich beantworten. Manchmal reicht ein Satz – und manchmal entstehen daraus ganze Seiten voller Gedanken.
🌙 Ein kleines Herbst-Ritual für dein Journal
Manchmal ist es leichter, dranzubleiben, wenn wir unser Journaling mit einem kleinen, wiederkehrenden Moment verbinden.
Du könntest dir zum Beispiel einmal in der Woche einen festen Abend aussuchen – vielleicht Sonntag, wenn die Woche langsam ausklingt.
Zünde eine Kerze an, mach dir eine Tasse Tee oder Kakao, leg eine weiche Decke um dich.
Schalte dein Handy auf lautlos, such dir einen Platz, an dem du dich wohlfühlst – und öffne dein Journal.
Lass den Stift ganz ohne Druck über das Papier gleiten. Schreib über das, was war. Über das, was dich gerade beschäftigt. Oder einfach darüber, wie der Himmel heute ausgesehen hat.
Es muss nicht lange dauern. Zehn Minuten reichen, um dir bewusst zu machen:
Hier bin ich. Ich höre mich. Ich sehe mich.
Dieses kleine Ritual wird mit der Zeit wie ein Anker – etwas, auf das du dich im Trubel des Alltags verlassen kannst.
🧡 Journaling muss nichts ergeben – es darf einfach sein
Journaling ist keine Prüfung.
Es ist kein Projekt, bei dem am Ende ein perfektes Kunstwerk herauskommen muss.
Es muss nichts „lösen“ und nichts „verbessern“.
Es darf einfach da sein – so wie du.
Mit all deinen Gedanken, mit dem, was klar ist, und dem, was noch wirr durch deinen Kopf zieht.
Manchmal ist es nur ein Satz.
Manchmal eine halbe Seite voller Kringel, Farben oder unvollendeter Ideen.
Und genau das macht es so wertvoll: Dein Journal nimmt dich, wie du bist.
Es geht nicht darum, alles zu verstehen oder zu ordnen.
Es geht darum, dir selbst zu begegnen – mit einem Stift in der Hand und Papier, das dir zuhört, ohne zu urteilen.
Und wenn du merkst, dass es dir guttut, dass es dich weicher macht oder dir einen kleinen Anker im Alltag schenkt – dann gönn dir mehr davon.
Vielleicht mit meiner 7-Tage-Challenge für 0 €* oder dem Kurs „Schreib dich frei“.
Aber vor allem: mit dir selbst. Immer wieder.
Denn am Ende bist du die wichtigste Seite in deinem eigenen Buch.
✨ Fazit: Der Herbst braucht keinen Filter – und du auch nicht
Der Herbst versucht nicht, sich zu verstellen.
Er trägt seine Farben, seine Stürme und seine stillen Momente gleichermaßen.
Mal leuchtend und klar, mal grau und verwischt. Und genau darin liegt seine Schönheit.
Vielleicht darf auch bei dir gerade alles ein bisschen unordentlich sein.
Ein bisschen langsamer. Ein bisschen zarter.
Du musst nichts beschleunigen, nichts polieren, nichts perfekt in Form bringen.
Dein Journal ist dabei nicht irgendein Projekt, das „fertig“ werden muss.
Es ist ein sicherer Platz – nur für dich.
Ein Ort, an dem du festhalten darfst, was bleibt.
Loslassen darfst, was zu schwer geworden ist.
Und einfach dazwischen sein kannst – in diesem kostbaren Raum zwischen Ende und Anfang.
So wie der Herbst es uns vormacht.
🔥 Dein Journal-Abend im Herbst
Stell dir vor: Draußen tanzen die Blätter im Wind, irgendwo in der Ferne bellt ein Hund, und drinnen knistert eine Kerze auf deinem Tisch.
Vor dir liegt dein Journal, daneben eine Tasse Tee, deren Dampf langsam aufsteigt.
Kein Lärm. Keine Eile. Nur du, dein Stift, und das weiche Rascheln der Seiten, wenn du sie umblätterst.
Vielleicht schreibst du nur ein paar Zeilen.
Vielleicht malst du einfach ein Blatt ab, das du unterwegs gefunden hast.
Vielleicht entsteht auch eine ganze Geschichte.
Es spielt keine Rolle.
Denn in diesem Moment bist du ganz bei dir – und das ist das Wertvollste, was du dir im Herbst schenken kannst.
🌟 Dranbleiben – ohne Druck
Journaling muss nicht jeden Tag passieren, um wertvoll zu sein.
Manchmal reicht es, wenn du dich einmal pro Woche hinsetzt und deinem Inneren ein paar Minuten Zeit schenkst.
Lass es zu einem Moment werden, auf den du dich freust – nicht zu einer weiteren Aufgabe auf deiner Liste.
Mach es dir schön, so wie du es magst: mit Musik, Kerzenschein, einer besonderen Tasse oder dem Stift, der am besten in deiner Hand liegt.
Und erinnere dich: Es geht nicht um Perfektion.
Es geht darum, dir Raum zu geben, dich selbst zu hören – wieder und wieder.
*Ich empfehle dir nur Produkte und Kurse, hinter denen ich wirklich stehe. Einige davon sind sogenannte Affiliate*-Links – wenn du über sie etwas buchst, unterstützt du meine Arbeit. Danke dir von Herzen 💛.