Weißt du, was mir oft passiert? Ich reise an so viele tolle Orte, sehe die beeindruckendsten Dinge und doch, wenn ich Wochen später daran zurückdenke, verblassen die Details. Ich erinnere mich an die großen Sehenswürdigkeiten, aber all die kleinen Momente? Weg. Der Duft in einer belebten Gasse, das Lachen eines Fremden, die Wärme einer unerwarteten Begegnung – genau das, was eine Reise wirklich unvergesslich macht, verliert sich so schnell.
Also habe ich irgendwann angefangen zu schreiben. Nicht perfekt, nicht geplant, einfach drauflos. Ein paar Gedanken abends ins Notizbuch gekritzelt, ein paar Sätze während einer Zugfahrt. Und weißt du was? Das hat alles verändert. Plötzlich waren diese kleinen, scheinbar banalen Momente nicht mehr nur flüchtig. Sie waren greifbar, lebendig – selbst Jahre später, wenn ich mein altes Journal aufschlage.

Warum ich auf Reisen schreibe
Es klingt vielleicht klischeehaft, aber Journaling auf Reisen hat mir geholfen, das Reisen an sich anders zu erleben. Es geht nicht nur um das, was ich sehe, sondern darum, wie ich es fühle. Und mal ehrlich: Wann nimmst du dir im Alltag wirklich die Zeit, deine Gedanken zu sortieren?
Hier sind ein paar Dinge, die ich durch das Schreiben auf Reisen gelernt habe:
1. Ich sehe die Welt bewusster. Wenn ich weiß, dass ich über meinen Tag schreiben werde, achte ich plötzlich viel genauer auf meine Umgebung. Ich nehme die Farben wahr, die Geräusche, manchmal sogar die Stimmungen der Orte.
2. Es ist wie ein kleiner Reset für den Kopf. Egal, wie aufregend eine Reise ist – manchmal wird es einfach viel. Das Schreiben hilft mir, die Eindrücke zu sortieren und wieder klarer zu denken.
3. Ich erinnere mich an Dinge, die ich sonst vergessen hätte. Zum Beispiel an den Namen einer kleinen Bäckerei in Rom, in der ich das beste Pistazien-Croissant meines Lebens gegessen habe.

Wie ich Journaling auf Reisen in meinen Alltag einbaue
Ich bin keine Perfektionistin, wenn es ums Schreiben geht. Wenn ich etwas gelernt habe, dann, dass es keine „richtige“ Art gibt, ein Reisejournal zu führen. Es geht einfach darum, anzufangen.
1. Einfach loslegen – ohne Druck
Morgens, bevor der Tag losgeht, schreibe ich manchmal auf, worauf ich mich freue. Oder abends, kurz vor dem Schlafengehen, lasse ich den Tag Revue passieren. Manchmal ist es nur ein Satz: „Heute habe ich in einem winzigen Café gesessen und zugesehen, wie die Welt vorbeizieht.“
2. Schreiben, wo es gerade passt
Ich habe oft mein kleines Notizbuch dabei. Wenn ich im Zug sitze, schreibe ich, was draußen vorbeizieht. Wenn ich in einem Park sitze, beschreibe ich, was ich höre – das Rascheln der Blätter, Kinderlachen in der Ferne.
3. Nicht nur Texte – alles zählt
Manchmal skizziere ich nur. Nicht schön, aber ehrlich. Oder ich klebe ein Ticket ein, schreibe ein Zitat, das ich gehört habe, oder beschreibe, wie es gerochen hat, als der Regen auf das Kopfsteinpflaster fiel.
4. Fragen helfen, wenn ich nicht weiß, was ich schreiben soll
„Was hat mich heute überrascht?“ – das ist meine Lieblingsfrage. Oder: „Welcher Moment hat mich zum Lächeln gebracht?“ Manchmal beantworte ich sie, manchmal nicht. Es ist okay, das Journal einfach so zu lassen, wie es ist.
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Warum Journaling meine Reisen verändert hat
Ich erinnere mich an einen Abend in Griechenland. Es war einer dieser typischen Sonnenuntergänge, von denen alle schwärmen. Aber was ich wirklich festgehalten habe, war nicht nur das Farbenspiel am Himmel. Es war die Stille, die nur ab und zu von einem leisen Windhauch unterbrochen wurde. Oder die Art, wie das Meer fast silbrig schimmerte.
Wenn ich diesen Eintrag heute lese, bin ich wieder dort. Nicht nur mit meinen Augen, sondern mit meinem ganzen Selbst. Und das ist für mich der wahre Schatz des Schreibens auf Reisen: Es hält nicht nur fest, wo ich war, sondern auch, wer ich in diesem Moment war.

Mein Fazit: Einfach machen
Vielleicht denkst du jetzt: „Aber ich bin kein großer Schreiber.“ Weißt du was? Das musst du auch nicht sein. Es geht nicht um perfekte Formulierungen oder kreative Meisterwerke. Es geht darum, deine Momente festzuhalten – für dich, so wie du sie siehst und fühlst.
Also, wenn du das nächste Mal unterwegs bist, schnapp dir ein Notizbuch und schreib einfach drauflos. Vielleicht nur ein Wort, vielleicht einen ganzen Absatz. Es wird sich lohnen, glaub mir.